The Most Beautiful Woman in All of Egypt
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Die Götter Verlangen Opfer
Apr 2, 2025
Laila erwartete Chaos.
Einen Mob, wild vor Wut. Einen Aufruhr, genährt von Hunger und Angst. Eine weitere Krise, ein neuer Schrecken, der in den Straßen von Memphis darauf wartete, sich zu entfalten.
Damit hatte sie nicht gerechnet.
Tausende Menschen hatten sich vor dem Palast versammelt, so weit das Auge reichte. Der Puls der Stadt schlug langsam und schwer, die Luft war schwer von Weihrauch und Hitze.
Einige hielten goldene Amulette, Armbänder und Talismane in zitternden Händen. Andere brachten Lotusblumen, deren zarte Blütenblätter in ihren Handflächen welkten.
Doch die meisten waren auf die Knie gefallen.
Ihre Stirnen berührten den Boden.
Ihre Lippen bewegten sich flüsternd, nicht zu den Göttern – sondern zu ihr.
Ein Schauer lief Laila über den Rücken, obwohl die Nacht warm war.
Die Priester standen auf den Tempelstufen, ihre Gewänder wehten, die Arme zum Himmel erhoben, ihre Stimmen trugen über das Murmeln des Volkes.
"Laila, Tochter der Sonne, beschütze uns."
"Laila, Göttliche des Blutes und Feuers, erhöre uns."
"Laila, unsere Göttin, rette uns."
Sie war schon früher verehrt worden. Dichter hatten von ihrer Anmut geschrieben, Bildhauer hatten ihre Schönheit in die Tempelwände gemeißelt, Priester hatten von ihr als Hathors eigener Tochter gesprochen.
Aber dies war anders.
Dies war Verzweiflung.
Der Boden unter ihren Füßen fühlte sich unsicher an, als würden selbst die Steine des Palastes unter der Last des Moments erzittern.
Und dann –
Die Luft veränderte sich.
Die Welt verschwamm an den Rändern, als wäre der Himmel selbst zu schwer geworden. Ihre Sicht neigte sich. Plötzlich sah sie es. Leichen. Aufgetürmt in den Straßen, Gliedmaßen verschlungen, Augen leblos. Der Gestank der Verwesung, dick wie Nebel, stieg in der Hitze auf. Der Nil lief schwarz, nicht länger Lebensspender, sondern ein Fluss des Todes. Das Land rissig und trocken, ein Königreich, das unter einer Sonne starb, die sich gegen sie gewandt hatte.
Die Hauptstadt in Flammen.
Memphis – eine Stadt aus Asche und Ruinen.
Eine Vision. Eine Warnung.
Dies war es, was sie erwartete.
Dies würde geschehen, wenn sie sich weigerte.
Lailas Finger umklammerten das Geländer des Balkons, ihr Atem kurz, rau.
Die Welt kehrte mit einem Schlag zurück – der Gesang, das Fackellicht, die tausend Augen, die zu ihr als ihrer Rettung aufblickten.
Die Wahrheit setzte sich in ihrer Brust fest, schwer wie Stein.
Die Götter hatten gesprochen.
Laila verbeugte sich nicht. Sie weinte nicht.
Sie wandte sich dem Volk zu, dem Vater, der sie zum Opfer geschickt hatte, der Königin, die sie mit der Geduld einer Schlange beobachtete, wartend, dass sie niederkniete.
Stattdessen hob sie ihr Kinn.
Und sie verkündete ihr Schicksal.
"Ich werde zu ihnen gehen", sagte Laila, ihre Stimme schnitt wie eine Klinge durch die Nacht.
Die Menge verstummte. Ihr Vater atmete aus, als hätte er seinen Atem für Lebzeiten angehalten. Nefirah lächelte. Aber Laila sah sie nicht an.
Ihr Blick blieb auf den Tausenden unter ihr.
"Ich werde Ägypten retten."
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